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Skinfaxi Jugendhilfe in Schweden


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20. September 2020

Unser Hof Äppelkullen

Auf dem Hof Äppelkullen wurde die Erwerbslandwirtschaft nach mehreren Jahrhunderten in den 60er Jahren aufgegeben. Der Hof besteht aus einem in mehreren Etappen gebauten echten Blockhaus, in dem insgesamt 5 Schlafzimmer, ein großes Wohnzimmer und eine richtige Küche zur Verfügung stehen.

An Nebengebäuden haben wir ein in klassischer, kenntnisreicher Holzbauweise erstelltes Stallgebäude (ca. 200m2), in dem der Laufstall für unsere Pferde sowie Futter- und Sattelkammer eingerichtet sind. Im zweigeschossigen ehemaligen Getreidemagazin (140m2) haben wir eine Werkstatt,  eingebaut. Wir haben ein gutes Sortiment an Holzbearbeitungsmaschinen. Im Obergeschoss gibt es Aktionsfläche auch bei schlechtem Wetter.

Rund um den Hof gehören uns ca 3ha, auf denen wir Gemüse anbauen, Flächen für Hofarbeiten haben und die Pferde weiden. In der Nachbarschaft nutzen wir verschiedene kleine angepachtete Flächen und gewinnen unser Brennholz z.B. bei Pflegemaßnahmen von Weiden.

Wir sind uber Glasfaser ans Internet angebunden und können deutsche Fernsehprogramme über Astra empfangen (z.B. Schulfernsehen). Der Zugang zu Medien ist in der Regel zeitlich begrenzt.



14. September 2020

Unsere Tiere – wichtiger Teil des Lebens

Sich mit einem Tier vertraut zu machen, sie zu versorgen und die Produkte von ihnen zu geniessen ist ein wesentlicher Teil unseres Alltages.

Unsere Pferde

Meine Pferde wohnen in einem großzügigen Offenstall. Sommers wie Winters haben sie ständigen Zugang ins Freie und können sich bewegen. Schutz suchen sie fast nur, wenn die Sonne scheint – gegen Kälte und Schnee hilft Bewegen.

Unsere Mischung aus Kalt- und Warmblutpferden sind nicht auf sportliche Höchstleistungen gezüchtet, sondern vielseitig. Wir reiten und fahren Kutsche mit den meisten Pferden und kriegen gelegentlich Nachwuchs.

Die Tiere bewegen sich trittsicher durch Wald und Flur, wurden bisher nur wenig in der Reitbahn geritten. Alle Tiere sind als Jugendpferde roh zu uns gekommen.

Schafe

Geburten begleiten und Tieren beim wachen zusehen: Das sind ganz besondere Erlebnisse. Unsere kleine Schafherde mit Muttertieren, die jedes Jahr junge bekommen, dient der Landschaftspflege und Lebensmittelversorgung.



8. September 2020

Gartenbau und Haushalt

Wir haben einen kleinen Gartenbaubereich, dessen ca. 80m2 grosses Gewächshaus auch Einblicke in den Gartenbau ermöglicht. In diesem ziehen wir mit (semi)professionellen Methoden Gemüse (spezielle Tomatensorten, Kräuter, Paprika, Auberginen), dass wir zu Sossenprodukten, die sich wie Tomatenmark verwenden lassen, verarbeiten. Ein Hausgarten versorgt uns darüberhinaus mit frischem Blattgemüse und Salaten. Dabei versuchen wir besonders alte Kultursorten zu pflegen.

Wir leben ein aktives Landleben. Wir möchten, dass man sieht, was man tut. Vom Feld auf den Tisch. Auch das Fleisch unserer Tiere verarbeiten wir.

Wir haben keine Angestellten, die putzen und den Haushalt versorgen – das tun alle, die hier wohnen, gemeinsam. Die Jugendlichen waschen ihre Wäsche selbst, räumen ihr Zimmer auf, helfen beim Kochen und der Pflege der im Alltag benutzten Dinge. Klar helfen wir, wenn Fragen auftreten.

Bei der Essenszubereitung benutzen wir so wenig Fertigprodukte wie möglich. Wir mahlen Getreide zu Mehl.  Wir backen Brot und machen Gemüse für den Winter ein.

An einigen Tagen übernehmen die KlientInnen das Kommando in der Küche. Sie können zeigen, was sie gelernt haben, und ihr Wunschessen kochen. (Puh, selbstgemachte Hamburger schmecken ja viel besser! Aber Arbeit macht das schon… :-))



15. August 2020

Die Umgebung

Ålhult ist ein kleine Streusiedlung im nördlichen Småland mit insgesamt 5 dauerhaft bewohnten Häusern. Geologisch interessant bilden die umliegenden in der Eiszeit entstandenen Hügel ein Hufeisen. Rund um den Ort gibt es viele interessante Reitwege, tolle Seen (darunter ein Quellwassersee) und tolle Aussichtspunkte in der typischen von Astrid Lindgren beschrieben Landschaft mit kleinen – durch Steininseln aufgelockerten – Ackerflächen und klassischen Holzhäusern. Zur Ostsee sind es ca. 25 km.

Über eine kleine Strasse gelangt man ins 6 km entfernte Blackstad, das ein Cafe,  Bushaltestelle und eine Schule mit Swimmingpool im Sommer und Eisbahn im Winter hat.

Ålhult ist umgeben von Wald und Wiesen. Direkt vor der Haustüre kann man zu Touren auf dem Tjustleden loswandern, es gibt im Umkreis von 5 km gleich mehrere schöne Badeseen, in einem Naturschutzgebiet findet sich ein seit mehrern Jahrzehnten naturbelassener Urwald und schöne Felsen zum Klettern. Auch die nächste Kanuroute ist nur wenige Kilometer entfernt.

Das nächste Dorfzentrum mit Gesundheitszentrale, Freizeiteinrichtungen und vielen Läden ist das an der Küste gelegene Gamleby, ca. 25 km entfernt. Den Service einer Kleinstadt mit vielen – auch national tätigen – Ketten und sehr guten Einkaufsmöglichkeiten und einem Krankenhaus mit Notaufnahme und Psychiatrie ist das ca. 40 km (40 min Fahrzeit) entfernte Västervik.

Anreisemöglichkeiten

Entfernungen legt man in Schweden schnell zurück – auf dem ganzen Weg nach Västervik gibt es nicht eine einzige Ampel… Unser Standort liegt zwischen Vimmerby und Västervik nahe des Ortes Blackstad, der 2 mal täglich Busverbindungen von uns zu den beiden Orten anbietet. Wir liegen vom Flughafen „Stockholm-Skavsta“ ca. 180 km entfernt.

Kurz gefasst gibt es folgende Möglichkeiten zu uns zu kommen:

  • Die Bahn bietet mit dem Europaspezialpreis Schweden  gute Verbindungen. Der Reisebegleitservice (Assistenz beim Umsteigen etc) ist gut ausgebaut. Fernbahnknotenpunkte sind „Linköping“ oder „Nässjo“, beide ca. 100 km entfernt (Weiterfahrten bis „Mariannelund“ (40 km)  oder alternativ „Gamleby“ (25 km) sind per Regionalverkehr möglich).
  • Per Flugzeug fliegt man am besten zum Flughafen Nyköping ca. 100 km südlich von Stockholm, den Ryanair „Stockholm-Skavsta“ nennt, von hier aus geht es mit einmaligem Umsteigen per Bus weiter nach Gamleby. Leider hat Ryanair den Service stark eingeschränkt, und es gibt immer wieder Schwierigkeiten mit Begleitservicen.
  • Per Auto hat man zu den Fährhäfen (Trelleborg / Helsingborg)   5 Std. Fahrzeit über Fernstrassen mit nur wenigen Ortsdurchfahrten. Wir empfehlen in der Regel die Benutzung von Nachtfähren (z.B. Finnlines). Die schnellste Fahrmöglichkeit sind ca. 680 km in ca. 8 – 10 Std. nach Hamburg.


14. Juli 2020

Leben in Zusammenhängen / Ökologie

Ein Leben in Zusammenhängen gehört zu den grundlegenden Werten, die ich vermitteln möchte. Ein bewusster und schonender Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten ist für mich daher eine Selbstverständlichkeit.

Unser praktisches Handeln orientiert sich an zwei Polen: Der Beteiligung der Jugendlichen an der praktischen Lebensgestaltung und einem ökologischen Lebensstil.

Selbstverständlich geht dies nicht immer „Hand in Hand“, und die Pole stellen ein Spannungsfeld dar.

Mit Energie gehen wir bewusst um. Wir beziehen Strom aus erneuerbaren Energiequellen und setzen im Haushalt bewusst auf energiesparende Geräte – von der Beleuchtung bis zur Waschmaschine.

Die Heizung unseres Hauses erfolgt „CO²-neutral“  mit einer Holzzentralheizung. Unser altes, in Blockbauweise erbautes Holzhaus wurde mit Dämmung und Austausch der Fenster auf einen guten Energiestandard gebracht.

Bei unserer Reiseplanung steht eine gut funktionierende und krisensichere Planung im Mittelpunkt.  Wir nutzen viel PKWs und wickeln viele Transporte mit Fluggesellschaften ab (Punkt-zu-Punkt-Verbindungen). Wo möglich greifen wir auf die energiesparenden Langstreckenfähren und auf Bahnverbindungen zurück.

Unser Gemüsegarten und unsere Tierhaltung leisten einen wesentlichen Beitrag zu unserer Ernährung. Fertigprodukte setzen wir nur im begrenzten Umfang ein – wir kochen sehr oft „vom Grund auf“ und setzen auf eine gesunde und vielfältige Ernähung. Viele Produkte – von Rindfleisch über Kartoffeln zu Getreide – beziehen wir in unmittelbarer Umgebung von Landwirten.

Unsere Landwirtschaft ist nicht ökologisch zertifiziert – weil wir a) ein kleiner Betrieb mit überwiegender Eigenverwendung der Produkte sind und uns b) die Möglichkeit zum lokalen Futterkauf offen halten möchten. Chemische Bekämpfungsmittel setzen wir nicht ein, und unsere Nährstoffe kommen durch den Futterzukauf auf unsere Wiesen.

Unsere Anlage ist so geplant, dass sie weitgehend ohne Maschineneinsatz funktioniert – allerdings heben wir schwere Lasten und bewältigen monotone Arbeiten bewusst maschinell mit relativ grossem Gerät (ohne Kompromisse bei der Sicherheit).

Mit den Tieren – davon viele aus geschützen Arten – leisten wir einen praktischen Beitrag zur Landschaftspflege; auch, indem wir alte Waldweiden restauriert haben.

Bei unseren Bauprojekten in der Landwirtschaft haben wir tierfreundliche und flexible Offenstallanlagen geschaffen.

Unser Wasser kommt aus einem „Dorfbrunnen“ der uber ein Leitungsnetz alle Häuser in Ålhult versorgt. Selbstverständlich haben wir ein Mülltrennungssystem und beteiligen uns an der Einsammlung von landwirtschaftlichem Plastik. In vielen Bereichen nutzen wir gebrauchtes Material und geben unsere Überschüsse gerne in Second-Hand-Geschäften ab.

Unser Abwasser wird in einer kleinen  Hauskläranlage, die nur in so dünnbesiedelten Gegenden vertretbar ist, geklärt. Wir sind – wie alle Nachbarn – nicht an eine öffentliche Kanalisation angeschlossen. Daher gibt es einige Auflagen der Gemeinde (Verwendung gewisser Waschmittel, kein Haarefärben auf dem Hof etc).